Palma war voller Deutscher, Sardinien schon im Winterschlaf, in Palermo hab ich die Sonne gedrückt, in Neapel ein Kastell erobert, in Rom mit dem Regen gekämpft, in Florenz an Dresden gedacht, in Pisa den schiefen Turm gerade gerückt, auf Korsika Napoléon gesucht und in Barcelona auf Gaudis Spuren gewandelt.

Das war das Motto für die Reise durch das westliche Mittelmeer mit der Aida Blu.

Meine 4. Kreuzfahrt führte mich vom 21.-31.10.2016 von Palma de Mallorca in das westliche Mittelmeer mit Zielen vielen Zielen in Italien, aber auch in Frankreich und Spanien.
4 Uhr morgens klingelte der Wecker und nun hieß es, ab ins Auto und auf zum Stuttgarter Flughafen. Das Auto gut im Parkhaus abgestellt, schnappte ich die Koffer und suchte das Abflugterminal von Condor. Eingecheckt war ich bereits, so musste ich nur noch das Gepäck abgeben. Gegen 7:30 Uhr hob der Flieger ab in Richtung Süden. Nach 2 Stunden landete ich in Palma de Mallorca. Nach dem Empfang meiner Koffer suchte ich die Bushaltestelle für den öffentlichen Nahverkehr. Für nur 5€ pro Person ging es per Bus durch die Innenstadt bis zum Hafen von Palma. Die letzten Meter waren etwas anstrengend, da die Koffer doch so einiges wogen und die Sonne schon ziemlich stark einheizte. Da ich individual angereist war, gab ich die Koffer ab und holte ich schon mal meine Bordkarte ab. Danach ging es gleich zurück zum Hafenausgang und für 1,50€ pro Nase fuhr ich mit dem Bus zurück in die Stadt. Bereits um 11 Uhr schlenderte ich mit der Kamera um den Hals durch die Gassen der Inselhauptstadt. Zu den Zielen gehörten die Markthalle, die arabischen Bäder sowie die Kathedrale. Gerade die Letztere bezauberte mit ihren vielen tollen Fenstern, die im Licht richtig schön leuchteten. Gegen 17 Uhr waren dann die Füße lahm, der Magen leer und die Augen müde. So ging es wieder mit dem Bus zum Hafenterminal und nun enterte ich die AIDAblu, die die nächsten 10 Tage mein Zuhause war. Die Seenotrettungsübung habe ich auch noch rumgebracht und konnten dann um 22 Uhr das Auslaufen aus dem nächtlichen Mallorca genießen.

Der erste Seetag war recht bewölkt, aber irgendwie habe ich den auch rumgebracht.

Das erste Ziel war die Stadt Olbia auf der Insel Sardinien. Da das Wetter im Vorfeld nicht so berechenbar war, mietete ich erst Vorort im Hafenterminal ein Auto. Zugegebenermaßen war es ein Fahrzeug mit 4 Rädern und einem Lenkrad. Ich übernahmen es mit nur noch einem Fünftel Sprit im Tank und so hieß es erst einmal Tanken. An einer Tankstelle mit Zapfautomat schaffte ich es auch nicht nur meine Finger mit Benzin voll zu tropfen, sondern auch etwas Treibstoff in den Tank zu bekommen. Mit reichlich Schwung erklomm ich nun mit sicherem Vehikel die Anstiege auf der recht hügeligen Insel in Richtung Norden. Im Ort Santa Teresa Gallura ging es kurz an den Strand. Nächster Halt war dann das Capo Testa. Hier war es wirklich traumhaft schön. Die Landschaft mit den vielen Felsen, der Blick über die Straße von Bonifacio nach Korsika, die Sonne, das Meer,… Im Städtchen Palau machte ich noch einen kurzen Stopp, aber hier merkte man wirklich, dass die Saison bereits vorbei war. Auf dem Rückweg zum Schiff nahm ich die Küstenstraße. So hatte man immer mal wieder einen schönen Blick auf die Costa Smeralda.

Die Insel Sizilien war am nächsten Tag gleich nächstes Ziel. Gegen 10 Uhr hieß es dann Landgang in der Stadt Palermo. Hier war keines Wegs die Saison zu Ende. Die Taxifahrer und die restlichen örtlichen Reiseanbieter warteten schon auf mich. Irgendwie schaffte ich es an ihnen vorbei und über die ersten stark befahrenen Straßen. Die alte Kathedrale stand ganz oben als Ziel. Das Innere war schön anzuschauen. Für 5€ erklomm ich sogar noch das Dach. Von Oben hatte man einen wunderbaren Blick auf den Platz vor der Kathedrale und natürlich alle umliegenden Dächer. Palermo hat viele tolle Flecken, aber man darf nicht von den Touri-Pfaden abkommen. Nachdem ich den Ballaro-Markt besuchte, bog ich scheinbar irgendwo falsch ab und schon irrte ich in völlig verdreckten Gassen umher um nach ein paar Mal links und rechts wieder auf der Hauptflaniermeile raus zu kommen.

Auch Neapel empfing mich mit dem schönsten Sonnenschein. Da ich ich nicht recht für die vielen Ziele im Umland, wie den Vesuv, die Insel Capri oder die Amalfi-Küste entscheiden konnten – hier mache ich dann doch lieber mal länger Urlaub – erkundete ich halt die Altstadt von Neapel. Hier stellte sich wieder raus, dass eine gute Vorbereitung alles ist. Leider ware ich nicht gut genug vorbereitet. Aber ich hab trotzdem einige schöne Eindrücke von Neapel gewonnen, wenn auch mit mehr Aufwand als eigentlich notwendig gewesen wäre.

Am nächsten Morgen lief die Aida in Civitavecchia ein. Von dort aus ging es zunächst per Shuttle zum Bahnhof und dort mit dem Zug nach Rom. Dies war deutlich günstiger als alle anderen angebotenen Verbindungen nach Rom. Leider war mir das Wetter an diesem Tag nicht sehr freundlich gesonnen und zu allem Überfluss habe ich den Regenschirm auf dem Schiff vergessen. Als ich aus dem Zug in Rom ausgestiegen war, begann es auch gleich zu regnen und ich wurde an jeder Ecke von freundlichen Regenschirmverkäufern gebeten ihnen einen Regenschirm abzunehmen. Ich entschied mich aber für einen einheimischen Laden und kaufte mir einen Schirm, bevor ich vollständig durchnässt gewesen wäre. Danach konnte ich die Ziele abarbeiten. Auf dem Plan stand der Trevi-Brunnen und die spanische Treppe. Den diese beiden Sehenswürdigkeiten wurden bei meinem ersten Rom-Besuch restauriert. Nun waren aber beide wieder wie neu. Danach folgte ich auf den Spuren des Buches und Filmes Illuminati. Hier waren u.a. Ziel die Basilika Santa Maria del Popolo, der Piazza Navona, das Pantheon und die Engelsburg. Das war bei weitem nicht alles was ich anschaute. Der Tag in Rom endete mit einem Blick auf das Kolosseum, bevor ich mit dem Zug wieder nach Civitavecchia fuhre.

Der nächste Tag brachte mich in die Toskana um genau zu sein nach Livorno. Hier stiege ich in den Bus mit der gebuchten Tour nach Florenz. Mit einem geführten Stadtrundgang erhielt ich einen guten Eindruck von Florenz. In einer kleinen Pause konnte ich auch noch zum Aussichtspunkt von Piazzale Michelangelo laufen. Hier machte ich einige schöne Fotos von Florenz.
Danach ging es per Bus noch nach Pisa und ab zum schiefen Turm. Der lange Tag endete mit einem schönen Sonnenuntergang als ich am Schiff wieder ankam.

Für den nächsten Tag auf meiner Rundreise, war die Insel Korsika angesagt. Die Blu ankerte in der Stadt Ajaccio. Eigentlich wollte ich hier auch ich ein Auto mieten. Leider aber hatte die Vermietung schon geschlossen. So entschiede ich mich für einen kleinen Stadtrundgang und danach für eine Stadtrundfahrt, die mich auch etwas außerhalb nach Tour de la Parata brachte. Den Tag ließ ich am Strand ausklingen. Eine perfekte Vorbereitung für den folgenden erholsamen Seetag.

Die letzte Station der Reise war die spanische Metropole Barcelona. Ich ging mit als erstes von Bord, da ich einen straffen Plan für den Tag hatte. Zunächst ging es per Metro zur Sagrada Família und danach zum Park Güell per Stadtrundfahrt. Im Anschluss fuhr ich quer durch die Stadt und bekam die Highlights vorgestellt. Den Tag ließ ich auf der La Rambla ausklingen bevor es wieder auf das Schiff ging.

Mallorca war am nächsten Morgen erreicht. Somit endete auch die Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer. Mit vielen neuen Eindrücken flog ich mittags in die Heimat zurück. Mit dem Wissen aber, dass die nächste Reise nicht weit weg lag – Orient.